Bally AID1 & AID2 Servicemodul

 

Da originale AID Boards sehr selten angeboten werden. habe ich mir das AID1 und AID2 nachgebaut und diese direkt einem Redesign unterzogen.

Nachfolgend eine kurze Erklärung, wofür sie eigentlich genutzt werden können.

 

AID1-Module:

Das AID1 Modul wurde für die Prüfung der Verbindungen zwischen der MPU und allen Boards entwickelt, die über die Port-Leitungen der PIAs U10 und U11 angesteuert werden. Die Prüfmöglichkeit besteht daher an allen Punkten im Verlauf der Leitungen, ausgehend am jeweiligen Port-Pin des PIAs, über die Steckverbinder der MPU und der Boards bis hin zum ersten Punkt, an dem die Leitung auf dem Board endet. Somit lassen sich z.B. sehr einfach und effektiv Verbindungsprobleme lokalisieren, die durch defekte Crimpkontakte oder kalte Lötstellen verursacht werden.
Die Funktion ist eigentlich recht simpel. Das AID1 wird auf die Stiftleiste J5 der MPU gesteckt. Auf dem AID1 befindet sich ein EPROM mit der für dessen Funktion notwendigen Software. Wird nun am eingeschalteten Flipper das Testmenü durch Drücken des roten Testknopfes aufgerufen und anschließend der rote Testknopf auf der MPU gedrückt, dann übergibt U6 die weitere Steuerung an das AID1. Die Software verursacht schnelle Impulse auf den Portleitungen der beiden PIA U10 und U11. Über eine Prüfspitze am Probe-Eingang auf dem AID1 werden diese Impulse erkannt und durch die grüne LED auf der MPU sichtbar gemacht. Da die Erkennung nur bei einer intakten Verbindung zwischen PIA-Port und Prüfspitze funktionieren kann, wird eine fehlerhafte Verbindung z.B. als Folge einer Unterbrechung nicht signalisiert.


Bally hat dazu in der F.O 560-3 eine bildliche Erklärung verfasst:

 

Mit dem AID1 lassen sich somit die Verbindungen zu folgenden Boards prüfen:

- Portleitungen für die Spulenansteuerung auf dem SDB
- Steuerleitungen für das Lamp-Driverboard / Aux. Lamp Driver Board
- Steuerleitungen für die Displays
- Sound-Select und Sound-Interrupt Leitung auf dem Soundboard

Zudem ist eine Prüfung der Strobe- und – bei geschlossenen Kontakten – der Return-Leitungen der Switch Matrix möglich.


Im Prinzip kann an allen Punkten, die in den Schematics mit einem
* gekennzeichnet sind, die Konnektivität zum PIA Port geprüft werden. ( * heißt daher dort auch AID Test Point)

AID1-Nachbau:

 

 

 

AID2-Module:

Das AID2 wurde in erster Linie dafür konzipiert, die Interkonnektivität der Adress-, Daten- und einiger Signalleitungen zu prüfen, um Unterbrechungen an oder Kurzschlüsse zwischen den Leitungen ermitteln zu können.
Das Board wird senkrecht oder waagerecht auf J5 einer Bally -17, -35, -133, 6802 oder Stern -100 und -200 MPU gesteckt. Das sollte idealerweise auf der Werkbank erfolgen. Wird die MPU nun mit dem gesteckten AID2 mit den Spannungen versorgt, wird der Prozessor in den HALT-Modus versetzt und die genannten Signalleitungen nehmen einen hochohmigen Zustand an.
Mit Hilfe eines Umschalters werden diese Leitungen auf einen gemeinsamen Pegel (H/L) gelegt. Dieser Pegel kann nun mit einem integrierten Logic Probe an allen Punkten, mit denen sie verbunden sind, einzeln überprüft werden. Dazu gehört auch die Funktionsprüfung der Logikgatter, deren Eingänge mit diesen Leitungen verbunden sind. Beim Originalboard geschieht das etwas umständlich über Krokostrippen und mit Hilfe eines DMM (Voltmeter).
Über ein Jumperfeld können einzelne Leitungen gezielt auf den jeweils anderen Pegel gelegt werden. Das vereinfacht die Prüfung von damit verbundenen Logikgattern sowie der Lokalisierung von Kurzschlüssen zwischen den Leitungen.
Der Logic Probe ermöglicht auch eine einfache Prüfung der Taktsignale vom Clock Generator (CLK1 und CLK2), Display Interrupt Generator und Zero Crossing Detector.
Über einen weiteren Schalter kann die VMA-Leitung wahlweise auf H/L gelegt werden. Das vereinfacht die Prüfung der Adressdekodierung bzw. Generierung der Enable Signale für die ROMs, RAMs und PIAs an jeder Stelle des Signalverlaufes.

Eine Anschlussmöglichkeit für eine externe +5V Versorgung erlaubt es, den Logic-Probe auch unabhängig von J5 zu nutzen, um somit Logic-Pegel auf der laufenden MPU, den anderen Boards oder ganz wo anders prüfen zu können.

In der Bally F.O. 560-3 (Electronic Pinball Games Repair Prozedures) sind zu verschiedenen Fehlerbildern die Schritte zur Eingrenzung mit Hilfe des AID2 beschrieben.

Auch wenn die Meinungen zum AID2 auseinander gehen: Wenn man den Schaltplan einer Bally MPU lesen und verstehen kann und zudem etwas Geduld mitbringt, findet man mit dem AID2 ein einfaches aber effektives Hilfsmittel, um alle Fehlerquellen auf der Bauteileebene einer MPU lokalisieren zu können.

AID2-Nachbau:

 

 

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